Vor einigen Tagen gab Product Development eine PrÀsentation zu der anstehenden Ausgabe von Essbase Cloud Service. Ich hatte die Gelegenheit, hieran teilzunehmen und möchte Ihnen in diesem Blogbeitrag davon berichten.
Ich muss zur eigenen Absicherung und die von Oracle auf den Safe Harbour Statement (URL) hinweisen.
Essbase Cloud Service wird den Namen âOracle Analytic Cloudâ tragen und eine Platform-as-a-Service (PaaS) sein. Die Standard Edition enthĂ€lt Essbase und Data Visualization und die Enterprise Edition wird Essbase, Data Visualization und Business Intelligence Cloud Service BICS enhalten. Sehen Sie auch meinen Beitrag zu Data Visualization.
Abbildung 1: Login zur Analytics Cloud.
Essbase gibt es ja schon in vielfĂ€ltiger Form in der Cloud. Die Planning and Budgeting Cloud Service, Financial Consolidation and Close, and auch Financials Cloud and Project Management Cloud verwenden fĂŒr die Daten alle Essbase. Diese laufen auf riesigen Linux Exalytics Maschinen in groĂen kontrollierten IT Umgebungen.
Dieses sollte aber nicht darĂŒber hinweg tĂ€uschen, dass Essbase nĂ€her an das Business kommt und hier die Excel ArbeitsbĂŒcher ersetzen sollte. Endanwender sollen selbst ihre Applikationen erstellen und betreuen. Essbase sollte eine Erweiterung der Excel BlĂ€tter werden.
Welche Zukunft sieht Oracle fĂŒr uns Essbase Benutzer?
Es wird 3 verschiedene Use Cases gegeben fĂŒr Essbase Cloud Service:
- Von Terrestrisch in die Cloud.
Bestehende Essbase Applikationen können mit LCM in die Cloud gebracht werden. Hierbei ist zu beachten, dass es dort kein EAS gibt und viele Prozesse anders eingerichtet werden mĂŒssen. Es gibt eine Reihe an Dingen die man beachten muss. So kann eine Cloudumgebung nicht einfach als Laufwerk eingebunden werden. Eine solche Entscheidung sollte also nicht leichtfertig getroffen werden. Sprechen sie zuerst mit Personen, die Erfahrung hierin haben. Nur dann können sie auch die FrĂŒchte von der Cloud Lösung ernten.
- Erweiterung von Excel
Excel hat so die bekannten Nachteile: Maximale GröĂe von ArbeitsblĂ€tter, kein gemeinsames Arbeiten in einer Datei, kein oder nur schwieriger Schreibschutz und schwierige Aufbereitung von Berichten.
- Kombination und Konsolidierung
Planning and Budgeting Cloud Service (PBCS) erlaubt nur eine Applikation pro Instanz. Die Essbase Cloud könnte hier Daten vorhalten oder Teilbereiche der Planung ĂŒbernehmen. Auch kann es als Reporting Ebene der Plan/Ist Zahlen dienen. Vor allem, wenn die Planungsapplikation wegen Umbau der Struktur fĂŒr die nĂ€chste Planung nicht vorhanden ist.
Essbase in Detail
Smart View ist der neue âEASâ
In der WeboberflĂ€che gibt es auch eine Möglichkeit die Outline zu öffnen und zu editieren. Diese Aufgabe ist aber hauptsĂ€chlich dem Smart View zugedacht. In dem Reiter âCube Designerâ gibt es die Werkzeuge hierfĂŒr.
Abbildung 2: Geöffnete Outline in der Essbase Cloud Service.
Abbildung 3: Accounts Dimension zum Editieren in Smart View.
Abbildung 4: Erstellen von Dimensionen im Essbase Cloud Cube Designer.
Skripte
Mit der Essbase Cloud wird die Option geboten um Skripte auszufĂŒhren. Das Tool hierzu heiĂt EssCSCLI. Keine Ahnung wo diese AbkĂŒrzung herkommt â vielleicht Command Line Interface?
Soweit ich gesehen habe, ist es ein lokal installiertes Tool wie beim Planning âEPM Automateâ, die mit der REST API der Essbase Cloud kommuniziert.
Abbildung 5: Fenster mit EssCSCLI
Abbildung 6: Hilfe im EssCSCLI
Die wichtigsten Funktionen sind da: dataload, calc, clear, dimbuild, maxl script starten. Ferner das Management der Dateien mit auf der Cloud Umgebung mit Kommandos wie list files, file download und file upload.
WĂ€re schön gewesen, wenn man sich auf ein Tool mit einer Sprache geeinigt hĂ€tte, mit welcher dann alle Oracle Cloud Produkte bearbeitet werden wĂŒrden.
Berechtigungen
In dem Berechtigungsmodell gibt es auch groĂe Ănderungen. Hier wurde eine Vereinfachung durchgefĂŒhrt, denn es gibt nur noch 3 Server Rollen:
- Administrator
- Power User
- User
System Level Rollen â einstellen von Administrator oder Poweruser
Abbildung 7: Rollen in der Analytics Cloud.
Die Applikation Rollen sind
- Applikations Manager
- Datenbank Manager
- Update
- Access
Architektur
Dieser Teil ist fĂŒr die mehr technisch interessierten unter uns. Oracle hat mehr von der unterliegenden Architektur vorgestellt. Dieses ist auch interessant, wenn wir Möglichkeiten nutzen wollen um Dinge anders zu machen und verstehen mehr, wenn sich Probleme zeigen.
Es gab einen Umbau in Essbase, um als Platform-as-a-Service zu dienen. Es mĂŒssen bestimmte Bereiche fĂŒr die Benutzer abgeschirmt werden, und andere Bereiche aber ĂŒber eine WeboberflĂ€che oder Netzwerkwerkzeug (mit https Protokol und TCP/IP) erreichbar bleiben. Essbase arbeitet in einer geteilten Struktur, nicht jede Instanz bekommt seinen eigenen Rechner, wie das bei Ihnen in der Firma ist. Nein, Firmen teilen sich die riesengroĂen Exalytics Rechner und sollten dann nicht in der Lage sein, die Server Variablen fĂŒr sich und andere auch, zu Ă€ndern.
Daher können auch Werkzeuge wie EPMA mit einer Shared Library oder Essbase Studio nie in der Cloud betrieben werden. Da kommen sich dann die verschiedenen Mieter ins Gehege und die Meta-Daten sind nicht zu verbergen fĂŒr andere Benutzer.
Essbase hat jetzt eine Java based engine (Essbase JAgent) und lĂ€uft fĂŒr alle Dienste in einer unified middleware layer (J2EE Cloud Platform). Externe Werkzeuge können mit der REST API mit diesen Diensten kommunizieren.
Abbildung 8: Architektur von der Essbase Cloud
Die neue Java basierte Architektur bietet den Vorteil, dass diese sicherer und besser skalierbar ist und damit auch sehr groĂe Benutzerzahlen oder Datenvolumen abwickeln kann.
Lizenz
Soweit wir erfahren konnten gibt es ein Rechenkern (CPU oder besser Core) und Arbeitsspeicher (RAM) Angebot. Es können 1,2, 4, 8 oder 16 Rechenkerne gemietet werden Die Auswahl von Arbeitsspeicher liegt zwischen 7 bis 15 Gb pro Rechenkern. Es gibt dann keine weitere BeschrÀnkung z.B. auf der Anzahl der Dimensionen oder Elemente pro Dimension.
Aus der Diskussion um die Lizenzen habe ich verstanden, dass es auch einen maximalen Speicherplatz gibt und dass es eine beschrĂ€nkten Datentransfer und unbeschrĂ€nkten Datentransfer gibt. Aber die Details wird es dann schon geben, wenn das Angebot verfĂŒgbar wird.
Fazit
Ich hoffe, Sie haben einen guten ersten Einblick bekommen und verstehen auch ein wenig, warum einige Essbase Fans unruhig werden, mit der Aussicht bald selbst mit der Essbase Cloud zu âspielenâ.
In einem anderen Blogbeitrag werde ich dann mehr schreiben und zum Betrieb von der Essbase Cloud zeigen. Hier sehen sie dann wie Dimensionen erstellt und Daten geladen werden. Auch wie das LCM funktioniert und Data Visualization aufgesetzt wird. Data Visualization habe ich aber in einem separaten Blogbeitrag beschrieben, denn dieses gibt es auch schon jetzt und auch Nicht-Cloud.
Ihr Philip Hulsebosch
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