Im Vergleich zu On Premises Installationen bekommen Cloud Lösungen öfter Updates und damit auch neue Funktionen. Ein Teil dieser Funktionserweiterung kommt aus dem allgemeinen Cloud Fundament und der andere Teil aus Programmierung für Planning and Budgeting Cloud Service. Jetzt wo es eine Enterprise Version gibt, sollte man auch darauf achten, was in der Standardversion und was in der Enterprise Version hinzugefügt wurde.
Ich habe eine Monats und Jahresangabe in dem Titel gemacht, denn die Entwicklungen gehen schnell. Damit dieser Beitrag nicht zu lang wird, beschränke ich mich auf den Zeitraum 2017 und auf die Standardversion mit vielen Neuerungen. Ich beschreibe in diesem Beitrag die aus meiner Sicht Interessantesten und gebe einige Hintergrundinformationen.
Den Lesern, die auf einer lokalen Installation (On-Premises) arbeiten, kann ich nur sagen, dass Oracle keine weiteren funktionalen Updates bis zum End-Of-Life plant. Es gibt nur Patches, um die technische Stabilität zu gewährleisten. (Übersetzt aus dem Englischen aus einem Vortrag auf der KSCOPE17)
Korrektur: Es gibt noch ein 11.2! HierĂĽber kommt ein separater Beitrag.
Strukturdaten aus einer Datei laden.
Es war bisher möglich in PBCS in Overview > Dimensions Import Jobs zu erstellen, aber diese konnten nur Dateien verarbeiten, die im richtigen Format standen. Dieses war manchmal eine Herausforderung.
Jetzt können im Data Management auch Strukturdaten aus einer Datei geladen werden. Das funktionsreiche Data Management steht also zur Verfügung um Dimensionen und Smart Lists zu aktualisieren. Es kann aus z.B. einer relationalen Tabelle ein Extrakt in eine Datei erstellt werden, diese in die Cloud hochgeladen und dann als Dimensionsaufbau in Data Management ausgeführt werden. Dieses ist ein wichtiger Schritt in der automatisierten Anbindung der Applikationen. Hiermit können Dimensionen wie Organisation, Produkt oder Region einfacher synchronisiert werden.
Doppelter Applikationsname in der Registrierung von Data Management
Ein weiteres Hindernis im Data Management ist jetzt weggenommen. Bisher konnte ein Applikationsname nur einmal im Data Management verwendet werden, aber wenn man eine Applikation in Test und eine in Produktion hat, dann sollten diese doch denselben Namen haben. Damit war eine Registrierung in Data Management nie ohne weiteres möglich. Jetzt kann man einen Prefix P_ oder T_ verwenden.
Neue Funktionalität im Calculation Manager
Auch der Calculation Manager wurde wieder kräftig erweitert. Vor allem im Bereich von Berechnungen mit Zeit gab es Erweiterungen.
Es gibt jetzt einige neue Funktionen um die Differenz zwischen zwei Zeitpunkte zu ermitteln. Ein Zeitpunkt muss das Format YYYYMMDD haben. Wenn Zeitpunkt A vor dem Zeitpunkt B liegt, dann wird eine negative Zahl berechnet. Die neuen Funktionen sind: @CalcMgrDiffDate, @CalcMgrYearsDiff, @CalcMgrMonthsDiff, @CalcMgrDaysDiff und @CalcMgrWeeksDiff
In dem Log vom Calculation Manager gibt es jetzt zusätzliche Informationen. Hier sind Pass Time und Cumulative Time interessant, denn diese geben besser an, wie lange bestimmte Teile der Berechnung gedauert haben. Dieses ist wertvolle Info beim Tunen der Skripte, und war oft schwierig ohne Essbase Logdatei.
EPM AUTOMATE Erweiterungen
Auch im Bereich des EPM Automate gab es Neues. Beim Login kann jetzt optional ein Internet Proxy Server Domain, Benutzername und Passwort mitgegeben werden. Dieses ist wichtig für die Kunden die sich zuerst bei dem Firmeneigenen Proxy Server anmelden müssen, bevor sie auf das Internet kommen können.
Die andere Erweiterung ist das Kommando CLEARCUBE. Das interessante ist, dass hier ein Job angesprochen werden kann. Hierin kann also ein Cube oder Bereich zum Löschen definiert werden und im EPMAUTOMATE wird diese gestartet.
epmautomate clearcube JOB_NAME
Dann kann ich direkt noch eine weitere Funktionalität besprechen, denn jetzt können ausser Essbase Daten, auch relationale Daten wie Kommentare und Anhänge gelöscht werden.
Einen Bereich zum Löschen geht leider nur bei der Reporting application (ASO). Dieses ist hierunten dargestellt.
Verbesserungen bei Dashboards
Sie werden mir bestimmt zustimmen, bei den Dashboards gibt es noch viel zu tun um mit anderen Produkten mitzuhalten. Aber es kommen immer wieder neue Dinge und auch in den letzten Monaten von 2017 ist wieder viel Funktionalität hinzugekommen.
Jetzt sind auch die Valid Intersections brauchbar, denn auch ungĂĽltige Elemente in den Seiten werden jetzt unterdrĂĽckt. Die Valid Intersections sind echt ein eine tolle Sache.
Ein kleineres Ding ist, dass jetzt die die Linienbreite angepasst werden kann. In Line Weight kann jetzt eine Breite in Pixel angegeben werden.
Die Farbpalette kann jetzt angepasst werden. Es gibt jetzt die gebräuchlichen RGB und HEX Definitionen von den Farben. Diese können dann in die Serie gesetzt werden und dann können Elemente eine bestimmte Farbe als Identifikation bekommen. So können die Zahlen im Ist immer dunkelgrün sein und der Forecast immer hellblau.
Die Serie 1 ist immer der erste Wert der dargestellt wird, Serie 2 der zweite dargestellte Wert, etc.
Etwas mehr Arbeit bei den Entwicklern war wohl der neue Chart Typ Status Meter Gauge. Ich nehme mal die Beispielabbildung aus der Dokumentation, denn eine solche selbst so schön zu erstellen ist schwierig.
Was für welche Kennzahl rot, gelb und grün ist, kann selbstverständlich definiert werden.
Weil es der super-hype Faktor ist – ein neuer Predictive Planning Client
Eine Unternehmensplanung ohne prädiktive Technologien geht ja gar nicht… Leider sehe ich nur allzu oft schwächen die doch die Vorhersagen nicht zur Veröffentlichung akzeptabel machen. Obwohl es nicht am Werkzeug liegt, gibt es neue Funktionalität in der Bedienung.
- Die Werte können nach der Extrapolation auf verschiedener Weise angepasst werden.
- Es kann ein Fokus auf einen Teil der Trendlinie gesetzt werden.
- Es kann eine Wachstumskurve definiert und eingeblendet werden.
- Es gibt eine Reihe an neuen Chart Einstellungen.
Alle Dimensionen im Point of View in einem Mal anpassen
Hurrraaa! Einer meiner größten Ärgernisse ist gelöst! Durch auf den Knopf mit dem Bleistift zu klicken, kann man jetzt mehrere Dimensionen in einem Fenster anpassen. Dieses erspart mir einige tausend Klicks im Jahr.
Integrierte Prozess Navigation ĂĽber die eine Cloud-Instanz hinaus.
Einer der Kritikpunkte ist die Tatsache, dass es wenige Möglichkeiten gibt, PBCS Instanzen miteinander zu verbinden. Deshalb bin ich auch sehr froh, dass in diesem ein weiterer Schritt gemacht wurde. Die PBCS Instanzen im selben Datacenter können verbunden werden, sodass sie als Datenquelle dienen können.
Auch im Single Sign-On, dem Anmeldeverfahren ohne immer wieder das Passwort neu einzugeben, gibt es Neues. Oracle hat eine Identity Cloud Services (IDCS) erstellt mit der ein Single Sign-On in der Cloud möglich wird.
Beides werde ich aber noch testen mĂĽssen, aber die Richtung sieht gut aus.
Fazit
Es gibt viel neue Funktionalität in der PBCS. Hier wird mit Vollgas in die Zukunft gefahren und mit jedem Monat ist die Funktionalität bei ihnen als Kunde.
Ihr Philip Hulsebosch.