Es gibt eine neue Version von dem Oracle Data Visualization Desktop und diesen habe ich mal mit Essbase getestet. Warum? Essbase fehlt ein Nachfolger von Web Analysis und einer guten Visualisierungssoftware. Nun, dieses schöne Programm wird jetzt mit Essbase + OBIEE geliefert. Hier ging die Reise hin!
Oracle hat viel Konkurrenz von Qlickview, Tableau und co. und als (selbst proklamierter) Marktführer wird es höchste Zeit, auch ein Produkt mit dieser Funktionalität in das Portfolio zu haben. Es kam schon viel Werbung vorbei und dieses reizt mich dann auch, es mal selbst auszuprobieren. Wie die Engländer auch treffend sagen: “the proof of the pudding is in the eating” und das pudding ist auf der Insel gebratene Blutwurst.
Installation
Gut, nach dem Download der Software ging es zur Installation von Oracle Data Visualization (DV) Desktop Version 12.2.2.. Auf meiner VMWare mit Windows 2008 Server ging das aber nicht. Das DV ist ein client tool und unterstĂĽtzt nur Windows 7, 8.1 und 10. Gut, dann halt auf meinen eigenen Rechner (Windows 7 Professional SP1) installiert und Essbase auf der VMWare erreichbar gemacht.
Abbildung 1: Oracle Data Visualization Desktop wird auf Windows Clients unterstĂĽtzt.
Hier einige Abbildungen der Installation.
Abbildung 2: Installationspfad und Optionen.
Abbildung 3: Fertig.
Abbildung 4: Noch eine kleiner Bericht vom Firewall.
Nach einer kurzen, und dann auch fehlerfreien Installation ging es dann auch schon los. Auf dem Desktop hat man links das Navigationspanel und rechts die Arbeitsoberfläche.
Abbildung 5: Der DV Desktop nach der Installation.
Datenquelle
Ich wähle die Option „Data Sources“.
Abbildung 6: Desktop Header mit den Optionen Home, Data Visualization und Data Sources.
Hier sehe ich die als Standard eingestellten Data Souces der Beispiel-Datei. Aber ich möchte ja meine eigene Essbase Sample Basic haben. Daher klicke ich unter Create auf „Connection“.
Abbildung 7: Die konfigurierten Daten Verbindungen oder Data Sources.
Ich bekomme eine Übersicht der möglichen Verbindungsadapter (Connections) angeboten.
Abbildung 8: Die lange Liste der Verbindungsadapter.
Diese Liste enthält folgende Systeme:
Oracle Applications
Oracle Database
Amazon Redshift
Apache Hive
DB2
Greenplum
Impala
MongoDB
MySQL
Oracle Service Cloud
Salesforce
Spark
SQL Server
Sybase IQ
Teradata
Actian Ingres (Beta)
Actian Matrix (Beta)
Actian Vector (Beta)
Amazon Aurora (Beta)
Amazon EMR (Beta)
Apache Drill (Beta)
Cassandra (Beta)
Google Cloud (Beta)
Hortonworks Hive (Beta)
HP Vertica (Beta)
IBM BigInsights (Beta)
Informix (Beta)
MapR Hive (Beta)
Microsoft Access (Beta)
MonetDB (Beta)
Netezza (Beta)
Pivotal HD (Beta)
PostgreSQL (Beta)
Presto (Beta)
Sybase ASE (Beta)
Teradata Aster (Beta)
Dropbox (Beta)
Google Analytics (Beta)
Google Drive (Beta)
Und was fehlt hier? Die wichtigste, beste OLAP-Datenbank der Welt! Oracle Essbase ist leider (noch) nicht dabei. Ein „Show Stopper“ für viele unter uns.
Ich habe die Sample Basic als Excel exportiert und möchte diese dann verwenden. Besser als nichts, und es ging ja um den DV.
Abbildung 9: Excel Abzug aus der Essbase Sample Basic.
Abbildung 10: Datei liegt auf meinem Laufwerk
Unter „Create“ und dann „Datasource“ bekomme ich ein Fenster, in dem ich unter „File“ meine Excel Datei auswählen kann.
Abbildung 11: Erstellen einer neuen Daten Verbindung mit einer Datei.
Wenn diese dann importiert wurde, bekomme ich den Inhalt angezeigt.
Abbildung 12: Inhalt meiner importierten Excel Datei.
Ich gebe den Spalten Namen. Mit der rechten Maus auf die Spaltenkopfzeile und dann „Edit Column“.
Abbildung 13: Umbenennen der Spalten.
In diesem Fenster kann der Name geändert werden, aber auch Berechnungen erstellt werden.
Abbildung 14: Umbenennen der Spalte
Abbildung 15: Alle Spalten haben einen Namen bekommen.
Fertig ist das Anlegen der Datenquelle.
Daten Visualisierungen
Jetzt wird der erste Bericht erstellt. Ich möchte einen Plan – Ist Vergleich des Produkt Umsatz machen.
Die Berichte mit den Daten Visualisierungen werden gruppiert in Projekte. Ich wähle unter „Create“ den Link “Project”.
Abbildung 16: Erstellen eines Projekts.
In der Übersicht wähle ich die soeben erstellte Datenquelle SampleBasic.
Abbildung 17: Auswahl der Datenquelle und Verbinden an das Projekt.
Kaum habe ich dieses getan, da sehe ich meine Dimensionen und Fakten. Im Nachhinein hätte ich vielleicht besser anstatt den Szenarien die Accounts in die Spalten gelegt, aber dieses funktioniert auch.
Abbildung 18: Ausgangssituation der Daten Visualisierung.
Abbildung 19: Selektion in der Daten Quelle.
Abbildung 20: Und ziehen der Selektion in den Arbeitsbereich.
Nachdem die Selektion von Actual und Budget und die Dimension Produkte in den Arbeitsbereich gezogen wurden, gab DV eine Visualisierung an. Diese wird anhand der Datenstruktur automatisch gewählt. Auch wurde automatisch eine Überschrift erstellt.
Abbildung 21: Anhand der Daten wurde automatisch ein Abbildungstyp gewählt.
Ich wähle möchte aber ein Balkendiagramm haben. Daher Klicke ich auf den Abbildungstyp, der jetzt als „Scatter“ eingestellt ist. Hierdurch bekomme ich eine Bibliothek an Abbildungstypen.
Abbildung 22: Bibliothek der Abbildungstypen.
In Abbildung 23 sehen sie das Ergebnis. Störend ist aber noch das Summen Element Produkt welches ich entfernen möchte. Auch die Farben sind nicht ganz nach meinem Geschmack.
Abbildung 23: Balkengrafik
Auf der X-Achse ist Produkt selektiert. Hier wähle ich „Create Filter“.
Abbildung 24: Einen Filter erstellen um Elemente zu unterdrĂĽcken.
Und entferne das Element „Product“.
Abbildung 25: Das Element Product wird aus der Selektion entfernt.
Als nächstes schleppe ich die Dimension Accounts in den Filterbereich.
Abbildung 26: Die Dimension „Accounts“ wird in den Filterbereich gebracht.
In den Accounts selektiere ich das Element „Sales“.
Abbildung 27: Selektion des Elements „Sales“ für den Umsatz im Bericht.
Für die Dimension „Periods“ wähle ich „Year“.
Abbildung 28: In der Dimension „Periods“ wähle ich das Knotenelement „Year“.
Abbildung 29: Menü Übersicht unter „Properties“.
Unter „Properties“ gibt es eine große Auswahl an Settings. Diese möchte ich hier nicht weiter präsentieren. Bei den Datenwerten wähle ich noch das Währungssymbol.
Abbildung 30: Auswahl eines Währungssymbols.
Ich habe auch die Farbpalette besucht und dann eine Durchschnittslinie eingefügt. So wird es schon eine bessere Darstellung. Ich bin soweit zufrieden, aber ich möchte noch mehr ausprobieren.
Abbildung 31: Datenvisualisierung Ist/Plan Umsatz pro Produkt.
Datenrefresh
Was passiert, wenn ich ein Update mache in der Datenbasis? Es kommen neue Daten fĂĽr existierende Perioden und Produkte. Was wird passieren?
Hierzu suche ich mir einen Datenpunkt aus: Birch Beer (hat nichts mit Alkohol zu tun) mit 23.500 im Ist fĂĽr Sales.
Abbildung 32: Datenpunkt
Abbildung 33: In der Datei wird der aktuelle Wert gefunden.
Ich öffne die Datei und erhöhe die Zahl, als ob ich eine neue Abfrage aus Essbase mache. In California kommen 10.000 dazu. Das Excel wird dann gespeichert.
Abbildung 34: In der Datei wird der Wert erhöht.
Ich speichere meinen Bericht und öffne diesen neu.
Abbildung 35: Mein Bericht Sales by Produc Act-Bud
Aber es ist noch kein Unterschied sichtbar. Die 10.000 sind noch nicht da.
Dann zu den Datenquellen und die Option „Reload Data“ bedienen.
Abbildung 36: Unter Datenquellen die Daten erneut einladen.
Abbildung 37: Alle Zeilen wurden neu importiert.
Und ja, ich sehe jetzt das neue Ergebnis.
Abbildung 38: Neues Ergebnis fĂĽr Birch Beer.
Wie sieht mein Bericht in PDF aus?
In dem geöffneten Bericht wähle ich die Optionen aus. Hier gibt es einen Menüpunkt „Export as PDF“.
Abbildung 39: Export als PDF.
Abbildung 40: Export Einstellungen.
Dann in Adobe PDF schaue ich mir die Grafik an.
Abbildung 41: Grafik als pdf.
Diese Grafik ist mit nur wenigen Klicks erstellt, aber unter https://sites.google.com/site/oraclebipublicstore/ gibt es Beispiele in DV die Profis feuchte Augen bekommen lassen. Hier einige Beispiele:
Quelle: https://docs.oracle.com/middleware/1213/adf/develop-faces/img/dvt_intro_charts.png
Quelle: https://epmqueen.files.wordpress.com/2016/06/image002.jpg
Fazit
Das Oracle Data Visualization (DV) ist eine Desktop Programm mit dem man sehr einfach Daten grafisch darstellen kann. Es kann sich an sehr viele Datenquellen verbinden, aber leider nicht mit Oracle Essbase. Es kann also nicht als Ersatz gesehen werden für Web Analysis oder Financial Reports. DV wird immer in Verbindung mit Oracle Business Intelligence (OBI) angeboten, aber der Weg von Essbase in Excel ist auch möglich. Aber erst mit einer direkten Verbindung zu Essbase wird es richtig interessant.
Mit DV können sehr schöne und vielfältige Grafiken oder Berichte aus den Daten gemacht werden. Das Werkzeug dient also sowohl dem Anfänger als auch dem Experten. Auf diesem Gebiet ist es bestimmt eine Konkurrenz zu Tableau oder QlickView.
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