Mit dem neuen Release von PBCS wurden verschiedene Applikationstypen eingeführt. So gibt es „Lite“, „Standard“ und „Enterprise“. Bei der Lite (übersetzt: leicht, oder reduziert) Applikation interessiert mich, welche Beschränkungen es gibt und ob es für meine Time-Tracking Applikation ausreicht. Mit anderen Worten: geht es mit Lite oder brauche ich eine Standard Applikation? In diesem Beitrag möchte ich sie mitnehmen auf dieser Entdeckungsreise.
Die „Enterprise Application“ ist die EPBCS mit den Modulen „Financials“, „Workforce“, „Capital“ und „Project“.  Hierüber habe ich schon in diesem Beitrag darüber berichtet.
Nachdem ich die bestehende PBCS Applikation per Life-Cycle-Management gespeichert habe, lösche ich diese mit dem epmautomate-Kommando „recreate –f“. Da hat die Marketingabteilung mal wieder Überstunden gemacht – recreate oder redeploy ist in unserem Sprachgebrauch das überspielen der Struktur in Planning nach Essbase oder von EPMA nach Planning. Das Wort „delete“ oder „erease“ von mir aus „wipe“ hätte es deutlicher gemacht, dass man die gesamte Applikation eliminiert.
Nach einer Weile ist dann die Applikation sauber gelöscht. Zum Glück bleiben aber die Dateien auf dem Cloud Laufwerk, sowie die Unterordner Inbox und Outbox stehen. Ich hatte kurz die Schweissperlen stehen, denn ich hatte mir nicht die Mühe gemacht, die Dateien auf mein eigenes Laufwerk zu kopieren. Eine PBCS Instanz kann nur eine Applikation haben, daher musste ich diesen Weg gehen und wenn man wieder zurück wollte, dann ist ein Backup eine gute Sache!
Abbildung 1: Epmautomate zum Löschen der Applikation
Ich melde mich auf dem Simplified Interface (also nicht dem Workspace) an und bekomme dann direkt ein neues Bild (Abbildung 2). Hier habe ich die Auswahl zwischen den Applikationstypen. Wie das Lizenztechnisch dann abläuft, weiß ich noch nicht. Es ist anzunehmen, dass die Lite Version deutlich preisgünstiger als die anderen sein wird. Dieses könnte PBCS für viele Firmen ein Stück näher bringen. Jetzt lege ich aber einfach mal los mit der Option „Lite“.
Abbildung 2: Auswahl des Applikationstyps.
Ich gebe einen Applikationsnamen mit maximal 8 Zeichen an. Also kein Unicode.
Abbildung 3: Applikationsname.
Interessant ist in Abbildung 4 die wöchentliche Planungsfrequenz Option. Die kennen wir in den bisherigen Planungsapplikationen noch nicht. Wieder ein Thema was ich mir später mal ansehen werde. Auch kann die Wechselkursberechnung eingeschaltet werden.
Abbildung 4: Applikationskonfiguration.
Abbildung 5: Ăśbersicht der Applikationskonfiguration.
Und dann jetzt das Ergebnis. Der Desktop mit den Kacheln.
Abbildung 6: Arbeitsblatt.
Lite ist auch wirklich Lite.
Laut der Beschreibung gibt es in dem Lite Applikationstyp:
- Nur einen Cube. OK, kann ich erst einmal mit leben.
- Maximal 20 Dimensionen. Super, denn ich liege meistens weit darunter.
- Erlaubt nur MDX in den Member Formeln. Ist schon weniger gut, aber in ASO habe ich das auch und lässt sich auch machen.
- Unterstützt keine Business Rules, Map Reporting, Daten Kopie Funktion, Versions Kopie Funktion, Wechselkurse* oder Wechselkursberechnung*. Das sind aber schon gewaltige Einschränkungen für eine Planungsanwendung. Es sieht ja fast aus, als ob eine ASO Datenbank als Datenquelle verwendet wird.
* wahrscheinlich ein Fehler in der Dokumentation, wie in Abbildung 4 zu sehen.
Damit fällt in vielen Fällen der Applikationstyp Lite wohl weg. Zum reinen Daten-Einsammeln würde es dann ausreichen. Daten Formulare und Process-Management würden benötigt. Dann könnten die Daten in andere Systeme übertragen werden, wo dann Berechnungen stattfinden könnten.
Da gibt es eine Kachel „Rules“, gibt es doch Business Rules? Leider nein, denn hier können keine Rules erstellt werden.
Abbildung 7: Fenster unter dem MenĂĽpunkt Rules.
Auch ist von der Wechselkursberechnung nichts zu sehen. Wenn ich in dem Menüpunkt Version Kopieren gehe, und etwas eintragen möchte, gibt es direkt Fehlermeldungen.
Abbildung 8: Unter Overview kann man den Applikationstyp sehen.
Fazit
Die Beschränkungen sind da und es ist eine Abwägungssache. Berechnungen können auch im SmartView gemacht, und die Ergebnisse zurück eingespielt werden. Nicht alle Applikationen brauchen Währungsumrechnung und Versionskopie. Es gibt auch ein Export und Import mit Mapping. In einem gewissen Rahmen ist dieses zu machen. Die Frage, die sich stellt, ist: Ab wann ist der Workaround-Schmerz größer als die Differenz der Lizenzgebühren zwischen Lite und Standard?
Für meine Zwecke, einsammeln von geleistete Stunden pro Mitarbeiter und Arbeitspaket im Projekt reicht es. Wenn die Lite Version jetzt für eine größere Anwenderzahl auch noch günstig wird, kann sich dieses auch für mittelgroße Firmen gut rechnen.
Ihr Philip Hulsebosch
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