Einer der neuen Funktionen in Essbase Version 11.1.2.4. ist, das Daten beim Exportieren anonymisiert werden können. Das ist sehr praktisch, wenn man Produktionsdaten in eine Testumgebung bringen möchte. Einerseits möchte man Berichte mit Daten sehen oder mit einer vergleichbaren Datenmenge die Berechnungsdauer wissen und auch keine Echtdaten auf Umgebungen haben, die in der Regel nicht so gut mit Zugriffsrechte versehen sind. Jetzt gibt es eine MaxL Funktion, um Daten beim Export zu anonymisieren. Dieses bedeutet, dass beim Export die echten Datenwerte durch Phantasiewerte ersetzt werden und dort wo keine Zahlen sind, werden keine erfunden.
Somit hat ein solcher Export wohl die aktuelle GröĂe der Quelle. Was wohl noch sichtbar ist, sind die Datenkombinationen. Zum Beispiel in einer Datenbank mit Vertriebsinformation, könnte man wohl noch ein Zusammenhang zwischen einem Kunden, einem Produkt und einem Zeitraum herstellen.
Anonymisieren ist vielleicht nicht der richtige Ausdruck, denn die Metadaten werden nicht unkenntlich gemacht, nur die Bewegungsdaten. In dem Beispiel der Vertriebsdatenbank ist die gesamte Kundenliste als Metadata Information vorhanden. Dann sollte man auch die Aliastabelle leer machen.
Abbildung 1: Syntax des MaxL Befehls.
Diese Funktion gibt es nur im MaxL und nicht in der EAS Console. Mit diesem Befehl habe ich die Sample Basic Datenbank exportiert:
export database sample.basic data anonymous in columns to data_file ‚G:\\temp\\exp_anonym.txt‘;
Wie sieht das Ergebnis aus?
In Abbildung 2 sieht man einen Export ohne Anonymisierung und in Abbildung 3 sind die Daten anonymisiert.
Abbildung 2: Originaldatei mit 8 Spalten mit Daten.
Die Zellen in einem Block werden durchnummeriert von 1 bis n. Dieses ist abhÀngig von ihrer Position im Block.
Abbildung 3: Anonymisierte Daten.
Bevor Version 11.1.2.4
Aber auch in vorigen Versionen konnten wir die Daten anonymisieren, denn auch vor dem aktuellen Scheinwerferlicht der Ăffentlichkeit haben wir schon fĂŒr die Vertraulichkeit der Daten gesorgt! Der Trick war, hierfĂŒr eine spezielle Loadrule zu erstellen und damit die Daten im Importschritt zu verĂ€ndern.
Abbildung 4: Load Rule wo in einer Spalte mit Daten die Ziffern der Bewegungsdaten immer mit einer 1 ersetzt werden.
Wie sie in Abbildung 5 sehen, werden die Datenwerte mit einer 1 ersetzt. Es entsteht dann eine 1111 oder 111 welche wiederum auf eine 1 ĂŒbersetzt werden. Dieses geschieht auch bei den Nachkommastellen.
Abbildung 5: Rule File und im unteren Bereich die anonymisierten Daten.
Der groĂe Nachteil ist, das anonymisieren geschieht erst beim Import. Auf der Produktion ist also eine neue (temporĂ€re) Datenbank zu erstellen um diese Aktion auszufĂŒhren, oder die Originalwerte mĂŒssen doch als solche auf die Testumgebung, bevor diese dort anonymisiert werden.
Fazit
Ich bin sehr froh mit dieser neuen Funktion, denn es spart so einige Schritte.
Ihr Philip Hulsebosch